Digitales & Technologie von Jens Hoffstiepel
Die Digitalisierung ist in nahezu allen Wirtschaftsbereichen voll im Gange - dabei ist dieser Wandel eine riesige Herausforderung. Wir müssen wohl alle zugeben, dass Deutschland im Vergleich zu manchen anderen Ländern noch in den Kinderschuhen steckt und hinterherhinkt. Früher waren wir ein Treiber der industriellen Revolution, jetzt besteht die Bedrohung, dass wir diese “digitale Revolution” verpassen. Glücklicherweise ist das mittlerweile sowohl von vielen Politikern als auch Unternehmen erkannt worden. Und da der Zug noch nicht ganz verpasst ist, sollten Sie und Ihr Unternehmen unbedingt noch rechtzeitig aufspringen. Welche Trends im Jahr 2018 auf uns alle zukommen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Es gibt wohl kaum eine Branche, die sich so schnell wandelt wie die Informationstechnologie. Wenn man sich die Entwicklung der letzten 20 Jahre ansieht, dann fällt auf, dass Veränderungen in der Branche zur Normalität gehören - aber nicht immer kommen sie so schnell auf uns zu, wie im Moment. Daher sollten Unternehmen immer vorausschauend agieren und auf einem möglichst aktuellen Stand bleiben. Die Themen Digitalisierung und Industrie 4.0 bringen für viele Unternehmen komplett neue Herausforderungen mit sich, gerade im Bereich der Immobilienwirtschaft.
Allgemein große Vorbilder dafür, wie man einen Trend verschläft und es nicht machen sollte, gab es genug. Beispielsweise Nokia - anfangs Marktführer der Branchen, haben sie die großen Welle Digitalisierung eindeutig verpasst und mussten ihren Rang schnell an Apple und Co. abgeben.
Auf Seiten der Entwickler erhöhen immer stärker automatisierte Geschäftsprozesse den Druck, neue Geschäftsmodelle für die Digitalisierung zu entwickeln. Für viele Entscheider stellt sich die Frage, ob man wirklich jedem Trend folgen und jede neue Technologie mitnehmen muss. Ja, man muss dem Trend der Digitalisierung von Geschäftsprozessen folgen, aber nicht jede einzelne Technologie ist sinnvoll.
Was kommt also im Jahr 2018 auf uns zu und ist für die Immobilienwirtschaft sinnvoll? Das Jahr wird wohl geprägt sein von Oberbegriffen, wie Weiterentwicklungen, künstliche Intelligenz, Blockchain, Vernetzung, Dokumentendigitalisierung.
Ohne sie läuft nichts – Weiterentwicklungen der Industrie 4.0 und Internet of Things
Die Vernetzung unterschiedlicher Geräte ist mittlerweile eine bekannte Technik - beispielsweise in Smart Homes. Und der Begriff Industrie 4.0 taucht auch schon seit Jahren im Internet, Zeitungen und andere Medien auf. 2018 wird beides aktueller sein denn je. Um nicht den Anschluss zu verlieren, müssen Unternehmen schneller und innovativer sein als der Wettbewerb. Und wie sollte das gehen, wenn nicht mit einer Vernetzung aller Prozesse und Geräte – Stichworte, wie Internet of Things oder Predictive Maintanance sollten für 2018 schnell auf Ihrer Agenda stehen. Apropos Schnelligkeit – auch ein wichtiger Faktor, den es zu berücksichtigen gilt, wenn man als Unternehmen in Sachen Digitalisierung vorne mit dabei sein will.
Aber auch Digitalisierungstrends brauchen Zeit. Man sollte zügig in den Veränderungsprozess starten, denn einige Prozesse der Digitalisierung in Unternehmen sind nicht sofort spürbar, manchmal benötigt die Umsetzung etwas Zeit. Denn Digitalisierung bedeutet auch, Dinge zu planen, zu probieren, zu überarbeiten und vor allem, immer wieder neu zu denken.
Als Beispiel kann den Digitalisierungstrend „Mobile Commerce“ nennen. Können Sie sich erinnern, wann Sie das letzte Mal ihren Wocheneinkauf mit dem Smartphone bezahlt haben? So ganz ohne EC- bzw. Kreditkarte oder Bargeld? Vermutlich nicht. Und das ist auch kein Wunder, denn „Mobile Commerce“, was 2017 bundesweit begeistern sollte, konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Ein weiteres Beispiel dafür, dass Deutschland bei Digitalisierungsthemen hinterherhinkt.
Forscher des Fraunhofer Institutes haben herausgefunden, dass das digitale Netz in Deutschland größere Lücken aufweist als gedacht. Im Deutschlandindex der Digitalisierung 2017 gibt das Institut bekannt, dass rund die Hälfte aller Kommunen kaum einem Digitalisierungstrend gefolgt ist und somit natürlich eindeutigen Nachholbedarf hat. Und es beginnt bei den Basics – denn ohne Handyempfang und schnelles Internet kein „Mobile Commerce“.
KI ist Chance, nicht Bedrohung
Einige Unternehmen und vor allem Arbeitnehmer in Deutschland fürchten sich vor künstlicher Intelligenz und Virtual Reality. Aber sowohl KI als auch VR sind als die digitalen Trends für Unternehmen im Jahr 2018 zu identifizieren. Chatbots, die in Kundenportalen automatisch auf Anfragen antworten oder die Möglichkeiten, Immobilienobjekte via VR-Brille zu besichtigen werden auch in der Immobilienwirtschaft zu einem besseren Kundenservice führen. Auch über die Darstellung von Immobilien mithilfe von Augmented Reality kann die Immobilienwirtschaft die neuen digitalen Möglichkeiten nutzen und die Darstellung optimieren. Mehr und mehr Unternehmen werden diese Technologien 2018 einsetzen und so ihre Position auf dem Markt stärken.
Fragen Sie sich, wo Sie stehen, wo Sie hin wollen und was Sie dafür brauchen. Aber nehmen Sie sich genügend Zeit für diese Bewertung. Denn die Digitalisierung und ihre Trends kommen nicht über Nacht. Dennoch – Sie sollten sich nicht zurücklehnen und warten. So ist es wahrscheinlich, dass Sie im entscheidenden Moment den Anschluss verpassen.
Blockchain in Unternehmen
Ein nächster großer Trend 2018 wird die Blockchain-Technologien sein. Je mehr Transaktionen online stattfinden, je mehr das Internet der Dinge sich verbreitet, umso sicherere Technologien brauchen Unternehmen, um die Daten ihrer Kunden zu sichern.
Blockchain in Unternehmen eingesetzt wird daher wohl ein nächster großer Trend im kommenden Jahr. Die Tatsache, das Kriminelle die Kryptowährung Bitcoin aufgrund der dahinter stehenden Blockchain-Technologie als sicherste Transaktion sehen und nutzen, sollte nach Meinung von Experten Unternehmen ermuntern, nicht abschrecken. Wenn es so sicher ist, dass Hacker sie nutzen, warum sollten Unternehmen Blockchain nicht nutzen? Gerade im Hinblick auf das Wachstumspotenzial im Internet der Dinge brauchen Nutzer mehr Sicherheit. Blockchain sei in der Lage, dieses Sicherheitsversprechen zu erfüllen – wenn Unternehmen den Mut haben, diese Technologie einzusetzen.
Unternehmen wollen die Cloud „einfach nutzen”
Die Cloud-Technologien in Unternehmen sind im kommenden Jahr nicht mehr wegzudenken. Schon heute häufig genutzt sind die Vorteile einer zentralen Datenbank für alle Mitarbeiter nicht von der Hand zu weisen, viele Unternehmen setzen daher auf die Cloud in der Arbeitswelt. Tatsächlich gehören Speicherdienste per Cloud zu den größten Wachstumssegmenten in der IT-Branche. Unternehmen möchten sich dabei aber nicht mehr darum kümmern müssen, ob die Cloud sicher ist, wo diese steht und wie sie funktioniert, sie wollen sie einfach nur nutzen.
Denn mit der Digitalisierung der Arbeitswelt werden auch die Arbeitsprozesse an sich, häufig von Ort und Zeit getrennt stattfinden – wie zum Beispiel beim Home Office. Dabei ist das Austauschen von Dokumenten oft ein entscheidender Faktor und sichere Cloud-Lösungen sind gefragt. Mit einem sicheren, elektronischen Dokumentenmanagement spart man nicht nur dauerhaft an wertvollen Ressourcen, es schafft die Chancen von flexiblen Arbeitszeiten und -orten, macht ein Unternehmen transparenter und effizienter. So beendet man die Zeiten, in denen ein Großteil der Arbeitskraft dafür aufgebracht werden musste, diverse Unterlagen abzuheften, zu archivieren und am Ende doch wieder zu suchen. Mit dem digitalen Dokumentenmanagement sind alle Dokumente revisionssicher an einem Ort gespeichert und für jeden berechtigten Mitarbeiter zugänglich. So umgeht man unnötige Arbeitsschritte und spart Zeit und Geld.
Wireless wird gang und gäbe
Der Durchbruch von kabellosen Internetverbindungen bzw. kabellosen Verbindungen von Geräten in Unternehmen und Immobilienobjekten ist offensichtlich. Dies geht einher mit den vorangegangenen Trends für 2018. Mit dem Internet of Things, Cloud-Lösungen und automatisierten Prozessen ist die Weiterentwicklung von Wireless in Unternehmen nicht mehr aufzuhalten. Vom Einkaufszentrum über smarte Geräte im Haushalt bis hin zum Universitätscampus oder ganzer Innenstädte ist das kabellose Internet bereits jetzt schon Teil unseres Alltags. In der Arbeitswelt können mit dieser Technik in Zukunft mehr Applikationen automatisiert, und damit Arbeitsprozesse beschleunigt werden.
Mut zur Veränderung
Abwarten, bis die Digitalisierung vorbeigeht, ist keine Option. Denn sie wird unser Privatleben und die Arbeitswelt grundlegend verändern, und das auf Dauer.
Die Digitalisierung sollte daher ein wichtiger Punkt auf der Agenda eines jeden Unternehmens für das Jahr 2018 sein. Nur, wenn der Arbeitsalltag und das Arbeitsumfeld angepasst werden, kann ein Unternehmen den Anforderungen der Digitalisierung genügen und einen sicheren Weg in die Zukunft gehen.
Veränderungen wollen aber gut durchdacht sein. Insbesondere dann, wenn sie mit finanziellem Aufwand verbunden sind. Aus diesem Grund gibt es nach wie vor Unternehmer, die vor der Digitalisierung zurückschrecken. Starten Sie mit einzelnen Prozessen Ihres Arbeitsalltags und sie werden mithilfe von innovativen Lösungen und einer gesteigerten Serviceleistung Ihre Konkurrenz überholen.